Creative Coding

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Till Nagel

Generative Grafiken 3 - Woche 4

Aufgaben

D1: Farbschema

Erstelle und verwende ein Farbschema, und zeichne bunte Schrift.

D2: Readings: „Die Methodik der generativen Kunst“

Lies den Text „Die Methodik der generativen Kunst“.

Projektarbeit

Am Projekt 1 "Textvis" weiterarbeiten.


Farbschema

Farbsymbolik und Farbwirkung

Farben haben immer auch eine Wirkung auf uns Menschen. Diese Wirkung wurde von Künstlern, Psychologen und Wissenschaftlern untersucht und beschrieben, so dass viele – und sich teilweise widersprechende – Farbtheorien existieren.

Verallgemeinernd kann man sagen, dass die Wahrnehmung von Farben auf zweierlei Art psychologisch wirkt:

  • assoziativ: Farben können Erinnerungen an Bekanntes hervorrufen. Wie etwa Feuer (rot), Himmel (blau), oder Baum (braun und grün)
  • symbolisch: Farben können Gefühle hervorrufen. Diese symbolische Beziehungen sind von Kultur und Gesellschaft beeinflusst, und von Mensch zu Mensch verschieden. Es gibt jedoch viele im westlichen Kulturkreis ziemlich allgemein gültige. Bei einigen davon sind diese Bindungen so stark, dass sie als Redewendungen in die Sprache eingegangen sind: Schwarz ärgern, Gelb vor Neid werden, giftgrün.

Viele Farbwirkungen und -symboliken sind nicht klar einem der beiden Bereiche zuordenbar. So ist die Korrelation Wut-Rot vielleicht vom roten Kopf beeinflusst.

Diese sehr vereinfachte Darstellung soll zumindest daran erinnern, dass Farben auch Wirkungen besitzen, und dass diese mehr oder weniger gezielt eingesetzt werden können. (Wie immer gilt, dass diese Regel auch bewußt gebrochen werden kann, bzw. dass man vor allem seinen eigenem Gefühl vertrauen sollte.)

Farben einsetzen

Wenn nun in Processing-Sketches Farben angewendet werden, ist es eine Überlegung wert, ob und wie man diese Farben mit Hinblick auf die Wirkung einsetzt. Insbesondere wenn die Farben in generativen Grafiken vom Zufall beeinflusst werden, sollte beachtet werden, dass nicht einfach beliebige Farben verwendet werden und es nicht in einer Kakophonie der Farben ausartet.

Dazu gibt es verschiedenste Möglichkeiten, wovon nun zwei einfache vorgestellt werden.

Farbpaletten

Man definiert einige Farben, und wählt zufällig aus dieser Palette eine aus. Diese Methode entspricht im Muster wieder dem Grundsatz der generativen Grafik. Wie wir letzte Stunde gesehen haben, kann die Mischung aus vordefinierten, festen Regeln einerseits und Zufall andererseits oft zu spannenden Ergebnissen führen.

In diesem Beispiel werden also in einem Array ausgewählte Farben gespeichert, von denen per Zufall jeweils eine ausgewählt wird, um einen farbigen Kreis zu zeichnen. (Die Funktion int() in Zeile 12 wandelt ein float- in einen int-Wert um.)

Als Inspirationsquelle zum Erstellen von Farbschemen kann z.B. auch eins der folgenden Tools genutzt werden:

Sanfte Abweichung

Wie im letzten Semester bereits besprochen, kann man den "sanften Zufall" verwenden, um nur leichte zufällige Abweichungen zu erhalten. Wenn man etwa bei einem Grünton anfängt, und die Nachbarelemente etwas heller oder etwas dunkler werden können, aber keine komplett andere Farbe annehmen oder starke Sprünge vollziehen.

Zufallsbereich

Auch dies ist eine Wiederholung aus dem letzten Semester: Um nur in einem gewissen Rahmen Farben auszuwählen, kann die Zufallsfunktion mit Ober- und Untergrenze genutzt werden:

Im obigen Beispiel werden also rote Töne mit einem Transparenz-Wert zwischen 50% und 100% genutzt.

Farben aus anderen Medien auslesen

Es gibt zahllose weitere Möglichkeiten, Farbpaletten zu gewinnen. Eine Variante ist aus vorhandenen Bildern einzelne Farbwerte aus zu lesen.

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